Interessengemeinschaft Gertrudenberger Loch e.V.
 

Geologie

 Im Westen besteht der Gertrudenberg aus Mergel und Zellenkalken des Mittleren Muschelkalkes. Den höchsten Punkt des Gertrudenberges bilden Trochitenkalke und Ceratitenkalke des Oberen Muschelkalkes. Im östlichen Bereich des Gertrudenberges folgen Gesteine des Unteren Keupers.

Geologische Situation am Gertrudenberg (eingezeichnet in die Königl. Preuß. Landes-Aufnahme, Blatt Osnabrück, Aufnahme 1895). Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Nieders. Vermessungs- und Katasterverwaltung, 2005.


Im Gertrudenberger Loch sind Gesteine des Oberen Muschelkalkes  aufgeschlossen:
die Gelben Basisschichten, der Haupttrochitenkalk sowie die Älteren Tonplattenschichten.
Es handelt sich um eines der nördlichsten Vorkommen in Deutschland.
Der Trochitenkalk  gehört lithostratigraphisch zur Hauptmuschelkalk-Folge und chronostratigraphisch in das Anisium, eine Stufe der Mitteltrias.

Das Alter des Haupttrochitenkalkes beträgt ca. 242 Millionen Jahre; der Trochitenkalk besteht zu ca. 95% aus Calciumcarbonat (CaCO3).

Bei den Trochiten handelt es sich um fossile Stielglieder der Seelilie Encrinus liliiformis ; Seelilien gehören zum Stamm der Stachelhäuter und sind damit verwandt mit Seeigeln und Seesternen.

Trochitenkalk


Die Ablagerungen der Gelben Basisschichten erfolgten in einem flachen Gewässer, brackisch bis salinar, mit ruhigen Wasserbewegungen.

Die Bildung des Haupttrochitenkalkes erfolgte im Bereich der Hunte-Schwelle mit sehr flacher Wassertiefe, einer Salinität von 3% bis 4%, in einem bewegten Gewässer.

Die Älteren Tonplattenschichten entstanden wiederum in einem offenen Becken mit gleicher Salinität, aber wieder ruhigen Wasserbewegungen.
In den Sedimenten konnten in Zeiten von Sauerstoffmangel die Elemente Uran (U), Thorium (Th), Nickel (Ni), Kobalt (Co), Molybdän (Mo) und Vanadium (V) angereichert werden. Erhöhte Gehalte dieser Elemente gelten als Anzeiger für Sauerstoffarmut des Bodenwassers bzw. der obersten Sedimentschichten; vor allem aus einigen Tonhorizonten sind erhöhte Gehalte dieser Elemente (im ppm-Bereich) nachgewiesen worden.